Ei­ne bi­blio­phi­le Kost­bar­keit: Das kleins­te Buch der Welt

Reichert, Josua:
Bilder-ABC. Das kleinste Buch der Welt.

1. Auflage. Leipzig: Verlag Faber und Faber, 2000. [26] S. ,Größe: 2,9 x 2,4 mm. Begleitmat.: 1 Lupe, 1 Faltblatt mit Erläuterungen und vergrößertem Abdruck ABC. ISBN: 3932545559

Kurzbeschreibung

In einem in Leder gebundenen Büchlein von unglaublicher Kleinheit werden die schönsten farbigen Buchstabenbilder des weltberühmten Typografie-Künstlers Josua Reichert gezeigt. Die wunderbaren Kreationen wurden auf Dünndruckpapier gedruckt und in filigraner Handarbeit zum kleinsten Buch der Welt, das jemals im Auflagendruck hergestellt worden ist, in Leder gebunden. Das Alphabet ist nur mit einer Lupe zu erkennen, die sich zusammen mit dem Buch in einer Teakholzschatulle befindet.

Autorenportrait

Josua Reichert, geboren 1937 in Stuttgart, ist Drucker, Typograf, Grafiker und Autor, der in Haidholzen (Gemeinde Stephanskirchen) in der Nähe von Rosenheim lebt und arbeitet. 1956/57 begann Reichert seine Laufbahn in einer Druckerei. 1959 absolvierte er ein Studium bei Professor HAP Grieshaber an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. 1960 richtete Reichert sein erstes Atelier in Stuttgart ein, das er ein Jahr später nach München verlegte. 1970 übernahm er eine Gastdozentur an der Gerrit-Rietveld-Akademie in Amsterdam. Seit 1972 schließlich hatte er ein Atelier in Stephanskirchen/Simsee in Oberbayern.

Josua Reichert erhielt mehrere Stipendien, so z. B. 1964 ein Stipendium der Geschwister-Boehringer-Ingelheim-Stiftung zur Förderung der Geisteswissenschaften und zwei Jahre später ein Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie. Außerdem wurden ihm zahlreiche Kunstpreise verliehen: u. a. 1967 der Preis der Biennale São Paulo, 1999 der Antiquaria-Preis Ludwigsburg sowie 2010 der Jerg-Ratgeb-Preis, der aus Mitteln der HAP Grieshaber Stiftung finanziert wird, und mit einer Ausstellung im Städtischen Kunstmuseum Spendhaus der Stadt Reutlingen verbunden ist.

Werk

Reichert gilt auf dem Gebiet der Typografie als der wichtigste, zeitgenössische europäische Künstler. Der Buchstabe, das Alphabet, das Wort, das Gedicht sind für ihn bildkünstlerische Träger von Botschaften. Die meisten farbintensiven, streng gebauten Text- und Typenbilder schließen das freie Spiel mit Formen nicht aus. Der Begriff "poesia typographica" umfasst sowohl eine Werkgruppe als auch Reicherts gesamte Tätigkeit, zu der ferner Stempeldrucke, Collagen, Einblattdrucke, "Der Haidholzer Psalter", Handdrucke, Schrift-Bilder (die umfangreichste der Werkgruppen) sowie Mappenwerke, Codices, Bücher, Faltbögen gehören. Viele Druckformen werden mit dem Löffel als Werkzeug direkt auf den Bildträger abgerieben. Die Werkgruppe der Plakate gibt als ein Wegehandbuch der Ausstellungen biografischen Aufschluss. Das Werkverzeichnis benennt über 800 Positionen. Vor allem mit seinen zahlreichen Arbeiten für öffentliche Gebäude versucht der Künstler, Aufklärerisch-Poetisches in den Alltag einzubringen.